Das Projekt
Dürren in Deutschland
Die aktuellen Dürrephasen in verschiedenen Regionen Deutschlands verdeutlichen den Bedarf, die bisherigen Wassermanagementansätze zu überdenken. Weitere Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind im Hinblick auf den prognostizierten Klimawandel zu erwarten, so dass das Thema Abwasserwiederverwendung in Deutschland an Bedeutung gewinnt. Auf europäischer Ebene steht eine neue europäische Gesetzgebung zur Festlegung einheitlicher Mindestanforderungen an die Qualitätskriterien für die landwirtschaftliche Wiederwendung zur Umsetzung an.
Mögliche Lösung - Wasserwiederverwendung
Ziel des Vorhabens FlexTreat ist es, durch die Entwicklung und Demonstration flexibler und an die landwirtschaftlichen Bedürfnisse angepasster technischer und naturnaher Aufbereitungssysteme die sichere Wasserwiederwendung in der Landwirtschaft zu fördern. Innovative Verfahrenskombinationen werden an vier Standorten im Pilot- oder Großmaßstab in Bezug auf ein breites Spektrum von physikalischen, chemischen und mikrobiologischen Wasserqualitätsparametern erprobt und weiterentwickelt. Besonderer Fokus liegt dabei auf möglichen Synergien mit einer Spurenstoffentfernung sowie Innovationen im Bereich der Prozessüberwachung durch Einsatz digitaler Anwendungen, wodurch anspruchsvolle Qualitätsziele wie eine uneingeschränkte Bewässerung jederzeit sichergestellt werden können.
Innovativer, integrierter Ansatz
Außerdem wird ein integrierter Bewertungsansatz entwickelt und getestet, der die Wasserqualität, Gesundheitsrisiken, Resilienz der Systeme sowie ökonomische und ökologische Dimensionen vereint. Zur Förderung des Verwertungspotentials werden unter Einbeziehung potentieller Nutzerinnen und Nutzer Fragen der Akzeptanz der Wasserwiederverwendung und der Übertragbarkeit der FlexTreat-Lösungen adressiert. Darüber hinaus werden Inputs für Umsetzungsrichtlinien, einschließlich eines Leitfadens zum Risikomanagement im Hinblick auf die europäischen Mindestanforderungen und eines Leitfadens zu „Technologien für eine sichere Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft“ entwickelt.
Das Projekt ist in fünf Arbeitspakete unterteilt: Technische Innovationen, Digital Green Tech, Risikomanagement, Verwertungspotential und Koordination". Am Projekt sind vier Universitäten und Forschungseinrichtungen, drei Großunternehmen, drei KMUs und zwei Abwasserverbände beteiligt. Das Institut für Siedlungswasserwirtschaft (ISA) der RWTH Aachen koordiniert das Projekt.